Zitterpartie sichert Füchsen wieder den Super-Cup-Titel

23.08.2025 23:00

Die Füchse Berlin haben sich in einem hochklassigen und dramatischen Super-Cup-Duell gegen den THW Kiel mit 34:33 (31:31/19:14) durchgesetzt. Nach einem temporeichen Spiel, starken Torwartleistungen und einer packenden Schlussphase fiel die Entscheidung erst im Siebenmeterwerfen – und die Berliner krönten sich zum zweiten Mal in Folge zum Super-Cup-Sieger.

 

Am heutigen Samstag, 23. August, wurde mit dem Handball Super Cup offiziell die neue Saison eingeläutet. Man merkte zu Beginn, dass beide Mannschaften diesen Titel gewinnen wollten. Kein Abtasten oder ähnliches: Mit unheimloch viel Tempo starteten dieses Begegnung. Bis in die Mitte des ersten Durchgangs spielte sich die Partie auf absoluter Augenhöhe ab. Doch dann hielt der THW Kiel nicht mehr das Tempo und die Füchse Berlin verschafften sich eine kofortbale Halbzeitführung von 19:14. Den Beginn der zweiten Hälfte verschliefen sie komplett. Technische Fehler und ein gut aufgelegter Andreas Wolff, der mit 13 Paraden überragte, sorgten schnell für ausgeglichene Verhältnisse.

Diesesmal waren die Zebras auch für den weiteren Verlauf gewappnet und gingen sogar selbst in Führung. Spät im Spiel durfte sich Lasse Ludwig im Berliner Kasten beweisen und tat dies auch. Mit klasse Paraden von ihm und wiedergefundener Treffsicherheit seiner Teamkollegen im Angriff ging die Partie nach 60 Minuten bei 31:31-Gleichstand in das Siebenmeterwerfen, in dem der letztjährige Sieger und Deutsche Meister die Oberhand behielt und sich erneut zum Super-Cup-Sieger krönte.

Es ging endlich wieder los: Nach langer Pause stand endlich das erste Pflichtspiel der Saison bevor. Vor euphorischer Kulisse im Münchner SAP Garden, der mit 10.500 Zuschauern ausverkauft war, eröffneten der DHB-Pokalsieger und der Deutsche Meister die neue Saison.

Die Starting-Seven der Berliner war aus der Vorsaison bekannt, ebenso das Tempospiel der Füchse, das sie von Beginn an aufzogen. Lasse Andersson bediente Nils Lichtlein, der sich im Eins-gegen-Eins durchsetzte und mit dem 1:0 (1.) die Partie eröffnete. Der THW passte sich jedoch schnell an und glich wenige Sekunden später durch Elias Ellefsen á Skipagøtu aus. Auf der anderen Seite sprintete Mathias Gidsel nach schneller Mitte alleine auf Andreas Wolff zu und traf zur erneuten Berliner Führung (2:1). Drei Tore in 45 Sekunden – beide Teams starteten furios in den Super Cup. Veron Nacinovic nutzte einen Fehlwurf von Andersson und brachte Kiel per Gegenstoß erstmals in Führung (2:3, 3.). Das hohe Tempo hielt an, Lichtlein verwandelte bereits seinen dritten Wurf zum Ausgleich (4:4, 4.). In dieser Phase wechselten Führung und Ausgleich ständig, und beide Teams lieferten sich ein hochintensives Duell. Sowohl Milosavljev als auch Wolff glänzten mit Paraden, dennoch blieb das Spiel torreich und rasant. Dann machte Gidsel wieder Welthandballer-Dinge: Er drehte sich um den Gegner, geriet ins Stolpern, sprang ab, drehte sich dabei erneut und warf den Ball mit dem Rücken zum Tor trotzdem zum 8:8 ins Netz.

Das Spiel blieb weiter auf Augenhöhe, ehe sich die Füchse erstmals durch die Wucht von Andersson auf 12:10 (17.) absetzen konnten. Kiel fand daraufhin Antworten, doch Milosavljev konterte diese aus. In der 20. Minute netzte Mijajlo Marsenić nach einem feinen Zuspiel sicher zum 13:10 ein. Nach Gidsels Treffer zum 14:11 (22.) nahm Kiels Trainer Filip Jícha die erste Auszeit. Doch auch diese brachte zunächst keinen Erfolg: Matthes Langhoff blockte stark, und Fabian Wiede erhöhte nach Zuspiel von Gidsel auf 15:11 (23.). Vom Siebenmeterpunkt scheiterte der THW wenig später erneut an Milosavljev, während Gidsel auf 16:11 (24.) stellte. Nach einem Berliner Ballverlust kamen die Zebras über Nacinovic noch einmal heran (16:12, 26.), doch Gidsel kämpfte im Anschluss spektakulär um einen freien Ball und leitete so den nächsten Angriff ein. Tim Freihöfer verwandelte den fälligen Strafwurf souverän zum 17:12 (28.). Sekunden vor der Pause bekam Kiel noch einmal einen Siebenmeter zugesprochen, doch Milosavljev parierte bereits den dritten Strafwurf in Hälfte eins. Mit einer verdienten 19:14-Führung gingen die Berliner in die Kabine.

Den besseren Start in den zweiten Durchgang erwischte der Pokalsieger. Durch technische Fehler und spektakuläre Paraden des deutschen Nationaltorhüters Wolff verloren die Füchse mehrere Bälle, ohne selbst zu treffen. Den Zebras gelang ein 4:0-Lauf in weniger als drei Minuten, ehe Veron Nacinovic zum 19:18-Anschlusstreffer (33.) einnetze. Die Berliner fingen sich jedoch wieder. Freihöfer, der nach einem Anspiel viel Platz hatte, trug sich mit dem 22:19 (37.) erstmals in die Torschützenliste ein. Das hohe Tempo, das beide Mannschaften schon in der Anfangsviertelstunde gezeigt hatten, war zurück. Rune Dahmke verkürzte mit dem 22:21 (38.) erneut, und auch die Fehleranfälligkeit beider Teams kehrte in dieser Phase zurück. Technische Fehler wechselten sich mit starken Paraden der beiden Torhüter ab. Beim Stand von 23:22 (41.) leitete Wolff, der erneut ein Eins-gegen-Eins-Duell für sich entschied, die erste Kieler Führung seit der 10. Minute ein (23:24, 43.).

Das anfängliche Torfestival war nun eingestellt. Beide Teams taten sich zunehmend schwer, einfache Treffer zu erzielen. Erst Lukas Laube traf, dann erhöhte Eric Johansson zum 24:27 (47.) und besorgte damit die erste Drei-Tore-Führung der Kieler. Ein Torwartwechsel brachte auf Berliner Seite neuen Schwung: Lasse Ludwig parierte direkt und leitete so Gidsels Anschlusstreffer zum 26:27 (51.) ein. Wolff, der die Füchse mit seinen Paraden immer wieder zur Verzweiflung brachte, blieb aber ebenfalls stark und hielt in einer entscheidenden Phase gegen Mijajlo Marsenić. Laube stellte anschließend wieder auf 26:29 (53.). Wenn es im Kombinationsspiel nicht lief, mussten Einzelaktionen herhalten: Lasse Andersson übernahm Verantwortung aus dem Rückraum und traf. Nach einer weiteren Parade von Ludwig zogen die Füchse das Tempo erneut an. Lukas Herburger vollendete zum 28:29 (55.) und stellte damit den Anschluss wieder her. Nach einem weiteren Ballgewinn schalteten die Berliner erneut schnell um. Fabian Wiede setzte Aitor Ariño in Szene, der in der 59. Minute sein Pflichtspiel-Premierentor erzielte und zum 30:30 ausglich. Wenig später parierte Ludwig erneut stark, und Ariño ließ gleich darauf den nächsten Ball im Netz zappeln (31:30). Der Kieler Treffer im direkten Gegenzug führte schließlich zum absoluten Showdown im Siebenmeterwerfen.

Siebenmeterwerfen: Tim Freihöfer eröffnete das Siebenmeterwerfen und traf souverän gegen Wolff. Emil Madsen scheiterte daraufhin mit seinem Wurf an der Latte. Lichtlein konnte Wolff nicht überwinden, während Niklas Landin gegen Dejan Milosavljev verwandelte. Gidsel blieb im Duell mit Wolff ebenfalls ohne Torerfolg. Auch Bence Imre scheiterte an Milosavljev. Wiede brachte die Füchse anschließend wieder in Führung. Lukas Zerbe traf für Kiel gegen Milosavljev zum erneuten Ausgleich. Tobias Grøndahl verwandelte eiskalt gegen Wolff, ehe Elias Ellefsen á Skipagøtu mit seinem Wurf an Lasse Ludwig scheiterte. Seine Mitspieler stürmten voller Emotionen auf ihn zu.

Damit sicherten sich die Füchse Berlin in einem absoluten Krimi den Supercup – zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte und zum zweiten Mal in Folge. Am Ende war es ein knappes 34:33, welches den Hauptstadt-Club nun zum Titelverteidiger macht. Nun geht für beide Teams der Ligaalltag wieder los. Am Sonntag, 31. August, treffen die Füchse dann in der DAIKIN Handball-Bundesliga auf den Zweitligameister der Vorsaison, den Bergischen HC. Tickets sind hier verfügbar.

Trainer Jaron Siewert: „Wir sind mega happy, die Saison direkt mit einem Titel zu starten. Nichtsdestotrotz war das ein Spiel Spitz auf Knopf. Am Ende gewinnen wir das Siebenmeterwerfen, das hätte genauso gut anders ausgehen können. Wenn man den Verlauf der zweiten Halbzeit sieht, war es fast schon glücklich, dass wir überhaupt ins Siebenmeterwerfen gekommen sind. Mit der ersten Halbzeit bin ich größtenteils sehr zufrieden. Zwar haben wir anfangs zu viele Gegentore durch Tempogegenstöße kassiert, aber dann ein paar wichtige Paraden bekommen und uns einen Vorsprung erarbeitet. Die doppelte Unterzahl zu Beginn der zweiten Hälfte war eine hohe Hypothek, wir sind aber generell zu fahrlässig gestartet. So ist Kiel auf drei Tore davon gezogen. Umso mehr freut mich, dass wir Charakter gezeigt, nicht aufgegeben und immer weiter an uns geglaubt haben. Beim Siebenmeterwerfen kann die Münze in beide Richtungen fallen – heute ist sie zu unserem Glück auf unsere Seite gefallen. Wir sind sehr glücklich, mit dem Pokal nach Hause zu fahren.“

Geschäftsführer Bob Hanning: „Es war ein sehr intensives Spiel, das für uns neben dem Titelgewinn vor allem wichtig war, um einen guten Startschuss in die Liga zu bekommen. Wir haben eine sehr starke erste Halbzeit gespielt, dann aber zu Beginn der zweiten Hälfte leichtfertig den Faden verloren und sind mehrfach an einem überragenden Andi Wolff gescheitert. Hinten raus haben wir uns zurückgekämpft, die Erfahrung aus unseren Erfolgen genutzt und das Spiel entsprechend positiv zu Ende gebracht.“

Vorstand Sport Stefan Kretzschmar: „Wir sind glücklich, aber auch voller Respekt gegenüber dem THW Kiel, der heute einen großartigen Super-Cup-Fight geliefert hat. Das war ein tolles Handballspiel auch von den Kielern, die in der zweiten Halbzeit richtig aufgedreht haben, nicht zuletzt dank Andi Wolff mit einigen unfassbaren Paraden. Das sind dann gewisse Spieler, die in entscheidenden Phasen ihre Marke setzen. Genauso wie ein Lasse Ludwig, der uns am Ende ein paar ganz wichtige Würfe pariert. Am Ende ist es dann glücklich, diesen Super Cup zu gewinnen. Wir haben heute einen sehr starken THW Kiel gesehen, und insgesamt macht das richtig Lust auf die Saison. Alles in allem war es ein tolles Event hier in München. Das ist eine fantastische Arena um Handball zu spielen. Jetzt freuen wir uns darauf, dass die DAIKIN Handball-Bundesliga am Wochenende losgeht.“

Füchse Berlin: Ludwig (4 Paraden), Milosavljev (10 Paraden); Wiede (3), Darj (1), Prantner, Andersson (4), Ariño (2), Grøndahl, Lichtlein (4), Gidsel (8), Freihöfer (5/2), Langhoff, Herburger (1), av Teigum (2), Marsenić (1).

THW Kiel: Nowottny, Wolff (13 Paraden); Duvnjak, Reinkind (2), Jacobsen, Overby, Laube (4), Johansson (5), Ankermann, Dahmke (1), Zerbe (1), Madsen (2), Bilyk, á Skipagøtu (8), Imre (5), Nacinovic (3).

 

Quelle: PM Füchse Berlin

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